Pizza
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Zutaten#

PizzaProzent1 Portionen2 Portionen3 Portionen
Mehl100%200g400g600g
Salz2-3%4-6g8-12g12-18g
Wasser, kalt60-70%120-140g240-280g360-420g
Hefe0,2%0,5g1g2g

Pizza Themen#

Im Folgenden werden Themen rund um die Pizza abgehandelt.

Internetwissen#

Im Internet sind unzählige Videos, Web-Seiten und Anleitungen zum Thema Pizza backen unterwegs. Natürlich gibt es unterschiedlichen Geschmack und unterschiedliche Typen von Pizza. Diese sind oft Varianten und willkommene Abwechslung. Manchmal ist es auch falsches oder fehlendes Wissen.

Wir gehen hier von neapolitanischer Art der Zubereitung aus. Daneben gibt es New York Style, Römische Pizza etc.

Pizzarand#

Der Pizzarand aus einwandfrei hergestelltem Hefeteig schmeckt lecker und gehört unbedingt zu einer richtigen Pizza.

Was macht den Pizzarand knusprig?#

Längeres Gehen, Bemehlen mit Semola unmittelbar vor dem Backen und hohe Backtemperatur.

Kneten#

Die Zutaten werden nur einmal geknetet und zwar beim Vermischen am Anfang der Teigherstellung. Späteres Kneten entfernt die Luft aus dem Teig und zerstört die Glutenstruktur. In der Folge wird der Teig hart und geht nicht richtig auf.

Stockgare#

Zunächst sollte der Teig eine Stunde lang im Ganzen gehen, damit sich das Gluten vernetzen kann.

Teigkugeln#

Nach der Stockgare werden unmittelbar die Teigballen für die Pizzen abgestochen. Der Teig wird nicht mehr geknetet. Es werden lediglich die Pizzaballen kugelrund geformt.

Stückgare#

Das eigentlich Gehenlassen des Teigs erfolgt in Form der Pizzaballen in der Größe, in der sie nachher verwendet werden. Die Ballen werden im optimalen Fall in einer Teigballenbox aufbewahrt, zur Not können diese auch mit Frischhaltefolie abgedeckt werden.

Gehzeit und -temperatur#

Der Teig sollte bei etwa 30 Grad 3-8 Stunden gehen, optimal sind 5-6 Stunden. Die Gesamtzeit vom Herstellen des Teigs bis zu dessen Verwendung kann gestreckt werden, indem der Teig im Kühlschrank aufbewahrt wird. Allerdings sollte der Teig vor dem Kühlen bereits 3 Stunden gegangen sein und nach dem Kühlen weitere 3 Stunden gehen.

Fermentation#

Der Teig fermentiert während kühlerer Lagerung innerhalb der Gehzeit. Durch das Fermentieren erhält der Teig mehr Geschmack und wird etwas knuspriger.

Backtemperatur#

Gebacken wird bei 300-500 °C, optimal bei etwa 350-400 °C. Es hängt aber auch vom Aufbau des Ofens ab, etwa wie stark die Heizwendel der Oberhitze auf die Pizza einstrahlen oder welcher Stein, Stahl etc. verwendet wird.

Backofen#

Tatsächlich kritisch ist die Backunterlage, d.h. ob auf Stein, Stahl oder Backblech gebacken wird. Da Backblech dünn, kann es keine Hitze speichern. Außerdem wird das Backblech üblicher Weise zusammen mit dem Backgut eingeschoben. Beim Backen von Pizza braucht man zwingend eine heiße, vorgeheizte Backunterlage.

Ich habe selbst jahrelang auf einer Terrassenplatte aus Granit für 3,95 EUR aus dem Baumarkt gebacken. Die Abmaße waren 40 x 40 x 2,5 cm. Später bin ich auf einen in meinen Ofen eingepassten Backstahl von 6 mm Stärke umgestiegen. Der Stahl heizt durch die dünne Stärke und geringere Wärmekapazität des Materials etwas schneller auf. Auch gibt Stahl die Wärme etwas besser an die Pizza ab als Stein. Stein speichert mehr Wärme und gibt sie etwas langsamer ab.

Hersteller sogenannter Pizzasteine behaupten, es wäre wichtig dass der Stein die Feuchtigkeit aus dem Teig aufnimmt, das ist aber reiner Humbug aus der Marketingabteilung. Es handelt sich nur um überteuerte, teils sehr brüchige Kacheln. Auf Stahl gebackene Pizza ist genauso viel oder wenig knusprig als Steinpizza.

Tatsächlich einen gewissen Mehrwert bringt ein Ofen der bis 500 °C heizen kann. Allerdings beginnt der Preis ab ca. 700 EUR. Und man hat nochmal einen riesigen Klotz zuhause herumstehen. Für mich kommt das nicht in Frage, da mein Einbauofen bis ca. 320 °C heizen kann.

Backzeit#

Bei entsprechender Temperatur bäckt die Pizza auf dem Stein (oder Stahl) 1-3 Minuten auf Sicht.

Hydration#

Als Hydration bezeichnet man den Anteil Wasser der pro Anteil Mehl verwendet wird. Üblich sind 55-70%, optimal sind 60%. Unter 60% wird der Teig hart und schwer zu kneten und auszubreiten. Über 60% geht der Teig etwas besser auf, lässt sich leichter von Hand ausbreiten, klebt und zerfließt aber mehr.

Welches Mehl?#

Einfaches Brotmehl, das ist gleichbedeutend mit dem deutschen Typ 405 oder dem italienischen Tipo 00. Teure Pizzamehle bringen kaum etwas.

Öl, Semola und Mehl#

Hinweis: Im Pizzateig selbst hat Öl nichts zu suchen. Dann wird in Videos oft gezeigt, wie der Teig mit viel zusätzlichem Mehl geknetet wird. Die Hydration, also der Wasseranteil im Teig ist durch das Rezept festgelegt. Daher sollte kein zusätzliches Mehl in den Teig eingearbeitet werden.

Die Verarbeitung erfolgt in zwei Phasen:

Expressteig#

Die größten Effekt hat die Temperatur. Das Erhöhen auf 30-35°C beschleunigt das Aufgehen des Hefeteigs. Dazu kann man die Schüssel in den leicht eingeschalteten Ofen stellen, muss aber unbedingt darauf achten 40°C nicht zu überschreiten. In der Folge sinkt die Fermentierung des Teigs, die durch die Hitze kaum beschleunigt wird. Der Teig hat weniger Geschmack und ist weniger knusprig.

Eine weitere Maßnahme ist das zusetzen von Zucker. Als Mehrfachzucker muss die im Mehl enthaltene Stärke von der Hefe erst aufgebrochen werden. Das beansprucht zusätzliche Zeit. Wenn es mal sehr schnell gehen muss, kann etwas Zucker oder Honig zugesetzt werden.

Teig ausbreiten#

Vor dem Ausbreiten wird der Teigballen mit Semola (Hartweizengrieß) eingepudert. Zur Not kann Mehl verwendet werden. Dadurch klebt er weder an Tisch noch Fingern. Überschüssiges Semola sollte vor dem Ausbreiten und Backen abgestriffen werden, da dies im Ofen verbrennt.

Der Teig wird innen heraus mit den Fingern ausgebreitet. Schließlich wird er, über den Handrücken gelegt, auf Größe gebracht. Der Pizzarand wird dabei nicht berührt, gedrückt oder gedeht.

Keinenfalls wird ein Nudelholz benutzt oder der Pizzarand platt gedrückt. Der Pizzarand soll luftig und locker bleiben.

Pizzaschieber#

Wer Pizza backen will braucht einen Pizzaschieber (Pizzaschaufel). Dieser Schieber sollte:

Klebrigkeit#

Klebriger Teig ist sehr ärgerlich und mit folgenden Anfängerfehlern zu vermeiden: