Angst ist die Konditionierung eines Verlusts (negative Wahrnehmung) an ein Erleben. Angst wird ausgelöst durch die Interpretation einer Wahrnehmung als Gefahr, in der heutigen Gesellschaft meist für das Selbstwertgefühls. Im Gegensatz dazu ist Wut an Verletzung konditioniert. Das reflexartiges Verhalten auf Angst ist der größte Gegenspieler im Frame Control.

Hintergrund#

Angst entsteht durch einen negativen Reiz. Dieser braucht nicht notwendiger Weise physischer Natur sein. Auch die Vorstellung einer negativen Situation ist ausreichend. Die Konditionierbarkeit von Angst ist individuell und unterliegt der Neuroplastizität.

Selbsterhaltung#

Angst hat einen selbst erhaltenden Effekt. Die Angst hält uns von der Wahrnehmung des geglaubten, negativen Reizes ab. Die Angst wird als positiv gewertet, da diese das Auftreten das Reizes verhindert hat. Ob der Reiz tatsächlich negativ gewesen wäre, wird nicht erlebt und ist daher reine Glaubenssache. Die Angst wird dadurch ohne physischen negativen Reiz weiter verstärkt, tritt daher in der nächsten Reizsituation intensiver auf.

Angstgeneralisierung#

Das erneute Erleben der Angst kann sogar die Selbsterhaltung des Ankers übersteigen, die Angst breitet sich auf ähnliche Wahrnehmungen aus. Dies wird als Angstgeneralisierung bezeichnet.

Angstlöschung#

Unnötige Angst führt zu einem unnötigen Verbrauch von Energie. Dieser Grundsatz kann zum Abbau der Angst genutzt werden. Um die Unnötigkeit der Angst zu empfinden, muss der gesamte Erregungsverlauf der Angst durchlebt werden. Wird die Reizexposition vor dem Abklingen der Erregungskurve abgebrochen, tritt keine Löschung sondern eine weitere Verstärkung der Angst auf. Die Reizintensität wird so gewählt, dass die Erregungskurve in jedem Fall durchgehalten werden kann. Typische Übungsverläufe sind:
  1. Vorstellen der Reizsituation, solange bis die Erregung abgeklungen ist.
  2. Entferntes Annähern an die Angstsituation und halten des Abstands bis die Erregung abgeklungen ist.
  3. Näheres Annähern an die Angstsituation und halten des Abstands bis die Erregung abgeklungen ist.
  4. Intensive Konfrontation mit der realen Angstsituation bis die Erregung abgeklungen ist.

Jede Phase wird solange durchgeführt, bis keine Erregung mehr eintritt.

Effekte#

Der Umgang mit Angst kann zu folgenden Effekten führen:

  • Keine Reaktion: Nicht auf Angst zu reagieren führt zu Impulsivität, da das Erregungspotenzial aufsummiert wird. Es wird tendenziell ein Verhalten auslöst, das im Verlauf der Zeit immer weniger bewusst kontrollierbar ist.
  • Massochistisch: Der Effekt ist dass eine Selbstzerstörung durch die Angst statt findet.
  • Mut: Der gewünschte Umgang mit Angst ist das Überwinden und führt zu Value.