Eine Dimension des Verhaltens im Coaching wird als Dominanz oder Alpha-Verhalten bezeichnet. Im Coaching gilt ein Verhalten als dominant, wenn der Zweck die Unterwerfung anderer Personen ist. Da Dominanz hauptsächlich im Gespräch verhandelt wird, besteht ein großer Teil aus Frame Control.

Dominantes Verhalten#

Personen mit stark dominanten Verhalten werden als machtgeil und rücksichtslos wahrgenommen und führt zu Rapportbruch. Dies ist ebenfalls wenig empfehlenswert. Je mehr Dominanz ausgeübt wird, desto weniger Rapport wird aufgebaut. Andererseits verhindert es Needy zu erscheinen und erhöht damit die Attraction.

Im Folgenden ist Verhalten aufgelistet, das tendenziell als dominant interpretiert wird:

  • Tiefe, laute Stimme
  • Langsames Sprechen
  • Aufrechte Haltung
  • Augenkontakt
  • Dynamische Gestik und Mimik
  • Auffordern
  • Aktives Opening und Closing
  • Freches Verhalten
  • Taktvorgabe
  • Beschützer, Fürsorger
  • Auswahl privilegierter Gruppenmitglieder
  • Festlegen von Bedingungen
  • Beurteilung von Verhalten

Diese Verhaltensweisen können nicht in jedem Frame als dominant interpretiert werden. In bestimmten Situationen kann beispielsweise leises Sprechen absolut dominant wirken.

Subdominantes Verhalten#

Personen mit wenig dominanten Verhalten werden als nicht durchsetzungsfähig und schwach wahrgenommen, daher ein wenig erstrebenswertes Verhalten.
  • Leise Stimme
  • Schnelles, nervöses Sprechen
  • Passivität
  • Äußern von Wünschen statt Anweisungen
  • Schüchternheit
  • Braves Verhalten
  • Wenig Gestik
  • Unauffälliges Verhalten
  • Akzeptanz von Bedingungen
  • Zurückhaltung mit Urteilen

Stark unterwürfiges, bettelndes Verhalten wird als Needy wahrgenommen.

Zusammenspiel#

Keine Dominanz auszuüben bedeutet automatisch, sich anderen Personen zu fügen. Typischerweise erzeugt eine dominante Personen Attraction und dient als Vorbild zur Nachahmung von subdominanten Personen. Solange die Dominanz der Vorbildperson akzeptiert wird, erfolgt die Nachahmung des Verhaltens mit schwächerer Intensität. Der dominanten Person wird oft der Vortritt gelassen und Konkurrenzsituationen auf diese Weise vermieden.

Als Vorbild motiviert eine dominante Person auch zum einer Vorbildfunktion zum charismatischen Folgen anderer Personen, neben anderen Faktoren für Attraction verantwortlich. Dominanz wird von anderen als Stärke wahrgenommen. Starke Personen werden leicht als Vorbilder akzeptiert, denen gefolgt wird.

Konkurrenz#

Bei Zusammentreffen dominanter Personen in einer konkurrierenden Situation kann es zur Konfrontation kommen. Konfrontation entsteht auch, wenn sich die Dominanz kann in einer Beziehung ändert. Die subdominante Person kann glauben, über die dominante hinausgewachsen zu sein und versucht das bestehende Machtverhältnis zu verändern.

In diesen Situationen macht sich das State Management bemerkbar. Ein gutes State Management lässt keine Frustration aufkommen, wenn es nicht möglich ist, eine dominante Person zu unterwerfen.

Smarte Dominanz#

Grundsätzlich wirkt dominantes Verhalten attraktiv, jedoch nur wenn das Spiel kontrolliert gespielt wird, Grenzen erkannt werden. Nur wer sich selbst beherrscht, kann andere beherrschen. Die Selbstbeherrschung zu verlieren wirkt unattraktiv. Zum einen soll Frame Control demonstriert werden, zum auch der Frame anderer Personen respektiert. Dies erfolgt durch das Akzeptieren von Meinungen und Vorschlägen und dem Aufprägen der eigenen Bedingungen.
  • Ich: Was möchtest du heute Abend machen?
  • A: Ich möchte Essen gehen.
  • Ich: Und du holst mich ab.