Das Opening ist der erste Schritt zur Kontaktaufnahme zu einer Person oder einer Gruppe. Es ist dabei unwichtig, ob eine Person innerhalb des eigenen Freundeskreises vorgestellt wird oder ob man kalt mit dieser Person zusammen kommt. Diese Phase Opening wird bei jeder Wiederbegegnung erneut durchlaufen, wenn auch kürzer. Ob eine Beziehung mit einer Person entsteht, entscheidet sich zunächst bei der ersten Kontaktaufnahme.

Gerade in der Übungsphase oder falls keine spontanen Einfälle vorliegen, empfiehlt sich einige Routine parat zu haben. Typischerweise wird Opening und Positioning mit Negs und Tension gearbeitet.

Needy#

Der wichtigste Faktor beim Opening ist die Einstellung zur Kommunikation. Wer unbedingt die Kommunikation herstellen möchte, erscheint Needy und damit uninteressant. Interessant erscheint eine Person, wenn sie für ein Gespräch zur Verfügung steht, jedoch an keiner Kontaktaufnahme interessiert ist. Deshalb ist es sinnvoll, die Kontaktaufnahme selbst als ungewollt und zufällig erscheinen zu lassen.

Trotz der vielleicht aktiven Kontaktaufnahme ist es möglich im Understatement zu bleiben und Qualification dadurch zu erzeugen, generell keine Kontakte zu wünschen. Ausnahmsweise gezeigtes Interesse wird damit umso persönlicher genommen. Noch bedeutender ist die Annahme, dass jemand oder etwas schwer zu bekommendes, von besonderem Wert sein sein muss. Zügelt man die Kontrolle über das Interesse am Gegenüber, stimuliert dies paradoxer Weise dessen Interesse an einem Selbst. Es ist eine gewisse Empathie nötig, das eigene Interesse so hoch zu halten, dass das Gegenüber eine weitere Investition tätigt und niedrig genug, damit er sich anstrengt selbst Interesse zu erregen.

Gruppendynamik#

Die Personen einer Gruppe sind mehr oder weniger kontaktfreudig. Anhand von Körpersprache und Verhalten spricht man die passende Person an. Personen am Rand der Gruppe, die interessiert zuhören und versuchen in die Gruppe rein zu kommen, sind am besten ansprechbar. Ebenso geeignet sind Einzelpersonen, besonders wenn diese gelangweilt herum schauen.

Es empfiehlt sich, eine Frage oder Aussage zu einer Person zu machen, dann eine Bemerkung zu der Gruppe um schließlich die gefragte Person erwartungsvoll anzusehen. Dies kann mit wechselnden Personen aus der Gruppe durchgeführt werden. Dadurch wird die Gruppe einbezogen.

Abweisung#

Je nach Situation und Vorbelastung der angesprochenen Personen durch bereits versuchte Kontaktaufnahmen, muss die erste Reaktion nicht sofort positiv ausfallen. Die erste Reaktion sollte daher wenig gewichtet werden. Vielmehr sollte die Emotionskontrolle geübt werden, die erste Zurückweisung nicht negativ zu empfinden.

Eine Abweisung kann verwendet werden, um nachzuhaken:

  • Ich: Ich setze mich jetzt mal zu euch hin!
  • Set: Nein, wir unterhalten uns gerade!
  • Ich: Ach, was ist euer spannendes Thema?

Je nach Gegenüber kann dies auch Needy erscheinen. Besser ist bereits im Vorab die Wahrscheinlichkeit einer Abweisung einzuschätzen, daher einen Neg einzusetzen oder mit Qualification zu arbeiten.

Frame#

Der eigene Frame sollte vorläufiges Interesse lauten, die angesprochene Person sollte sich qualifizieren für das weitere Gespräch. Mit dieser Einstellung zeigt man, dass man nicht so einfach zu haben ist. Dies löst in der angesprochenen Person das Bedürfnis aus, genau das haben zu wollen.

Generelle Empfehlungen#

Folgende Empfehlungen können allgemein gegeben werden:
  • Etwas fragen, sodass sich die Person nützlich fühlt oder etwas beeinflussen kann.
  • Leichtes, neugieriges Lächeln zeigt Interesse während des Zuhörens.
  • Volles Lächeln zeigt positives Feedback nach dem Zuhören.
  • Langsam sprechen, schnelles sprechen wirkt nervös.
  • Offene Körperhaltung benutzen, geschlossene wird als Unsicherheit interpretiert.
  • Hände gut sichtbar halten, verborgene Hände lösen die Befürchtung eines Hinterhalts aus.
  • Langsame und hypnotische Gesten einsetzen, schnelle Bewegungen wirken nervös und erschreckend.
  • Kopf auf einer Höhe bewegen, das Heben des Kopfes wirkt provokativ.
  • Positive Unterbrechungen annehmen, beispielsweise "Wo kommst du her?"
  • Negative Bemerkungen abstrafen, beispielsweise grämig gucken "Du bist also der Kritiker!" Danach weitermachen oder Gruppendynamik thematisieren.
  • Bei genervten Reaktionen den Kopf schräg halten und fragen "Ach, wirklich?"
  • Keine Verhaltensfragen auf die eigene Person stellen "Sollte ich...?" Besser ist "Was hältst du von...?"
  • Kommunikation eines False Time Constraint.

Weiterführung#

Nachdem der initiale Kontakt positiv verlaufen ist, soll das Gespräch am Laufen gehalten werden. Die Beziehung ist noch sehr oberflächlich, durch die Kontaktaufnahme liegt eine energiereiche Situation vor. Nach dem Opening ist Binding zu energiearm, das richtige Instrument ist jetzt Positioning.